Probleme und Lösungen in Altbauten
Altbau barrierefrei gestalten
Enge, steile Treppen und vor allem kein Aufzug: Altbauten sind in der Regel alles, nur nicht barrierefrei. Gleichzeitig wächst jedoch der Bedarf an alters- und behindertengerechtem Wohnraum. Lernen Sie die Lösungen für Altbauten kennen.
Was gilt als Altbau?
Das deutsche Standard-Nachschlagewerk für Begriffe - der Duden - definiert einen Altbau als „älteres, vor einem bestimmten Zeitpunkt fertiggestelltes Gebäude“. Eine genaue Definition scheint also schwer zu sein. Ein guter Anhaltspunkt ist jedoch ein Alter von 60 Jahren und mehr. Stand 2022 wäre also eine Gebäude, dass 1962 errichtet wurde, bereits ein Altbau. In der Regel werden aber Bauten aus den 1920er und 1930er Jahren sowie noch ältere Gebäude aus dem 19. Jahrhundert als Altbau definiert.
Die barrierefreie Modernisierung ist auch in scheinbar problematischen Bestandsimmobilien oft ohne große Probleme möglich.
Probleme: Barrieren im Altbau + Lösungsansätze
Zu den häufigsten Schwachstellen älterer Gebäude zählen kleine Zimmer, enge Türen und viel zu steile Treppen. Die Problematik zieht sich also vom Eingangsbereich bis hin ins private Badezimmer.
Steile und enge Treppen
Steile Treppen können für Menschen mit eingeschränkter Mobilität schnell zum Problem werden. Nicht nur, weil das Treppensteigen Schmerzen verursacht, sondern auch, weil die Sturzgefahr an Treppen mit unvorteilhafter Bauweise besonders hoch ist. Vor dem wohl größten Problem stehen Rollstuhlfahrer.
Lösungen
Rutschfeste Bodenbeläge, im Zweifel als Stufenmatte oder spezielle Beschichtungen sind ein Anfang. Wer es ernst meint, setzt auf einen Treppenlift - idealerweise einen, der direkt auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist: zum Beispiel einen Plattform-Treppenlift.
Alternativ zum Treppenlift eignen sich Hublifte. Diese benötigen weniger Platz auf der Treppe, was vor allem bei sehr engen Treppen von Vorteil ist. Schließlich gilt es, baurechtliche Anforderungen hinsichtlich der Mindestlaufbreite einzuhalten.
Die Ideallösung wäre ein klassischer Aufzug. Perfekt für den Altbau geeignet sind Außenaufzüge. Diese benötigen keinen Platz im Innenraum, sind in der Nachrüstung günstiger als Innenaufzüge und eine, was die Bausubstanz betrifft, minimalinvasive Lösung. Bietet das Treppenhaus im Altbau ausreichend Platz, ist aber auch ein Innenaufzug relativ leicht nachrüstbar.
Türen / Türschwellen im Innen- & Barrieren im Außenbereich
Die Türen und Durchgänge in Altbauten sind oft so gestaltet, dass sich Personen mit Rollator oder Rollstuhl schwer tun. Auch im Außenbereich lauern Barrieren an jeder Ecke. Eine kleine Treppe ohne Rampe vor der Eingangstür oder ein Bodenbelag, der weder mit dem Rollstuhl befahrbar noch für Personen mit unsicherem Gang geeignet ist - wie immer gilt: Es gibt Lösungen.
Lösungen
Kleine Schwellen lassen sich bereits gut mit einer Rollstuhlrampe “beheben”. Größere Höhenunterschiede bis 1,8 m oder maximal 3 m sind wieder ein Fall für den Hublift. Auch ein Plattform-Treppenlift für außen ist eine tolle Möglichkeit, beispielsweise Treppen im Eingangsbereich von Altbauten barrierefrei zu gestalten.
Sollten die Türen zu schmal für Rollstühle sein, bleibt nur eine Türverbreiterung. Welche Möglichkeiten der jeweilige Altbau bietet, sollte durch eine Fachfirma geprüft werden.
Zu kleines Badezimmer
Keine Dusche, nur eine Badewanne und alles viel zu eng: Die Badezimmer von Altbauten sind unter Berücksichtigung barrierefreier Standards fast immer eine Katastrophe. Besonders schwer haben es auch hier die Rollstuhlfahrer.
Lösungen
Die an sich bequeme Badewanne nimmt nicht nur im Altbau viel Platz weg. Oft macht es Sinn, dass diese einer modernen, begeh- bzw. befahrbaren Dusche weicht. Damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen können auch Senioren und Rollstuhlfahrer (dank Haltegriffen und bodenebener Bauweise) die sanitäre Einrichtung nutzen, zum anderen entsteht Bewegungsfläche, die dringend benötigt wird, damit das Bad als vollständig barrierefrei gilt.
Wichtig: Waschtisch / Waschbecken und Co sollten unterfahrbar sein und in einer Höhe angebracht werde, die Rollstuhlfahrern ein bedienen des Wasserhahns ermöglicht. Dies gilt im Übrigen für alle Bedienelemente im Haus.
Weitere Probleme und Lösungen
Die Türen und Durchgänge in Altbauten sind oft so gestaltet, dass sich Personen mit Rollator oder Rollstuhl schwer tun. Auch im Außenbereich lauern Barrieren an jeder Ecke. Eine kleine Treppe ohne Rampe vor der Eingangstür oder ein Bodenbelag, der weder mit dem Rollstuhl befahrbar noch für Personen mit unsicherem Gang geeignet ist - wie immer gilt: Es gibt Lösungen.
Problem | Lösung |
Rutschiges Parkett |
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Hohe Schränke |
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Rutschige Teppiche |
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schwergängige Türen |
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Denkmalgeschütztes Gebäude?
Grundsätzlich sind sämtliche Maßnahmen, die sich auf das Erscheinungsbild oder die Bausubstanz einer denkmalgeschützten Immobilie auswirken, genehmigungspflichtig. Im Zweifel sind also Lösungen zu wählen, die so minimalinvasiv wie möglich sind. Gerne beraten wir Sie zu den Möglichkeiten.
Ob eine Immobilie denkmalgeschützt ist, hängt vom öffentlichen Interesse des Erhalts ab. Oft wird Bauwerken oder Ensembles dieser Schutz zugesprochen, wenn diese für die Geschichte der Stadt oder Gemeinde von besonderer Bedeutung sind.
Zuschüsse
Mit welchen nationalen und regionalen Zuschüssen und Fördermitteln lassen sich Aufzüge und andere barrierefreie Umbauten finanzieren?
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